Gesundheit

Einsam nach einem Schlaganfall? Das können Sie tun!

9. Mai 2022 4 min. Lesezeit

Nach einem Schlaganfall oder im Leben mit einer chronischen Erkrankung kann Einsamkeit zu einem Begleiter werden. Dabei ist es egal, ob der oder die Betroffene alleine lebt oder in ein soziales Netz eingebunden ist. Ein Mensch kann sich auch in einem Raum voller Menschen alleine fühlen.

Chronische Erkrankungen oder Beeinträchtigungen können zu sozialer Isolation sowie zu einem Gefühl von Ausgeschlossenheit und Unverständnis führen. Erste Anzeichen von Selbstisolation oder fehlender sozialer Interaktion sollten ernstgenommen und angesprochen werden.

Trauriger Mann liegt im Bett

Wie sich Einsamkeit auf die Gesundheit auswirkt

Einsamkeit ist ähnlich schädlich für die Gesundheit wie Rauchen, Übergewicht oder Bewegungsmangel. Zu diesem Schluss kam die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und benannte Einsamkeit als wichtiges Public Health Thema des 21. Jahrhunderts.

Einsamkeit verkürzt das Leben älterer Menschen, beeinträchtigt die geistige und körperliche Gesundheit, mindert die Lebensqualität und hat negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.

 Gerade nach einem Schlaganfall oder im Leben mit einer chronischen Krankheit ist es wichtig, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten, um das Wohlbefinden nachhaltig zu fördern.


7 Tipps gegen Einsamkeit nach einem Schlaganfall

1 – Ein neues Hobby suchen

Auch mit einer körperlichen oder geistigen Einschränkung gibt es Freizeitbeschäftigungen, die Spaß machen. Wie wäre es mit Malen, dem Schreiben eines eigenen Blogs oder dem Erlernen eines Instrumentes?

Auch im Sportbereich gibt es vielerorts Angebote für Menschen mit Beeinträchtigung wie zum Beispiel Handbike, Rollstuhltennis oder Klettern. Sport hat viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit und trägt dazu bei, neue soziale Kontakte zu knüpfen.

2 – Selbsthilfeangebote nutzen

In den meistens größeren Städten finden sich Selbsthilfegruppen zu verschiedenen Themen. Manche Selbsthilfegruppen haben sich komplett auf das Internet verlegt. Unterstützung, Kontakt zu anderen Betroffenen und Austausch findet online statt. Auch zu Einsamkeit gibt es eigene Gruppen. 

3 – Alte Kontakte auffrischen

Wann haben Sie das letzte Mal etwas von Ihrem besten Freund aus Schulzeiten gehört? Schon lange nicht? Warum versuchen Sie nicht sich dort einmal zu melden?

Auch im Leben anderer Personen gibt es Probleme. Gegenseitiger Austausch kann für beide Seiten gewinnbringend sein.

Ist die Hürde des Anrufs zu groß, schauen Sie auf den sozialen Medien nach, ob die Person registriert ist. Hier kann unterschwellig ein erster Kontakt hergestellt werden.

4 – Internet nutzen

Abseits von alten Bekannten findet man im Internet auch leicht neue Kontakte. Es gibt zu jeder Krankheit oder Beeinträchtigung Foren oder Blogs, wo sich Menschen austauschen, gegenseitig unterstützen und Tipps geben. Dr. Google ist hier die erste Anlaufstelle.

5 – Ein Ehrenamt übernehmen

Es gibt viele Institutionen und Vereine, die sich über freiwillige Mitarbeiter freuen. Vielleicht braucht es Unterstützung bei Office-Tätigkeiten, beim Fotografieren von Events oder in der Social Media Arbeit. Fragen Sie aktiv nach, so können sich erste Gespräche entwickeln.

6 – Ein Haustier zulegen

Das Wohlfühlhormon Oxytocin wird nicht nur bei der Berührung durch einen anderen Menschen, sondern zum Beispiel auch beim Kuscheln mit einem Haustier ausgeschüttet. Bei Spaziergängen mit einem Hund ergeben sich ganz beiläufig Gespräche mit anderen Hundebesitzern. In Tierheimen kann man sich auch als Freiwilliger für Spaziergänge mit Hunden melden.

7 – Gönnen Sie sich eine Massage

Sanfte Berührung ist die billigste und einfachste Methode, um unser Wohlbefinden zu stärken und Stress zu reduzieren. Berührung löst die Ausschüttung von Oxytocin, dem sogenannten Kuschelhormon, aus. Hohe Dosen an Oxytocin führen beispielsweise dazu, dass Mütter die Schmerzen nach einer Geburt schnell wieder vergessen. Massagen reduzieren Angstgefühle, auch über die Zeit der Behandlung hinaus.

Fragen Sie Partner oder nahe Angehörige, ob sie schon einmal eine Handmassage gegeben haben. Anfängliche Verwunderung ist ganz normal auf diese Frage. Die meisten Angehörige sind dankbar für konkrete Anweisungen, um Ihnen helfen zu können.

Krankenschwester massiert den Arm einer älteren Patientin

Im Kampf gegen Einsamkeit ist Ehrlichkeit mit sich selbst gefragt. Kann ich selbst etwas gegen die Einsamkeit unternehmen? Oder brauche ich professionelle Unterstützung? Offene Gespräche mit Betreuungspersonal, Familienmitgliedern oder Ärzten können ein erster Schritt in Richtung Besserung sein.

 

 

Autorin: Michaela Partel



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