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Rehabilitation

Robotergestütztes Gangtraining verbessert die Rehabilitation nach einem Schlaganfall

21. Februar 2023 4 min. Lesezeit

Eingeschränkte Gehfähigkeit ist eine häufige Folge nach Schlaganfällen. Betroffene können sich zum Teil nur mehr in den eigenen vier Wänden fortbewegen. Etwa 70 % der Patienten, die weiterhin laufen können, sind in ihrer Geschwindigkeit eingeschränkt. Robotische Gangtherapiegeräte können dabei helfen, die Gehfähigkeit Schritt für Schritt wieder aufzubauen und die Herz-Kreislauf-Funktion zu verbessern.

Junger Mann trainiert an einem Gangtrainer mithilfe einer Therapeutin

Wieder gehen können ist eines der häufigsten Ziele nach einem Schlaganfall und eines der wichtigsten auf dem Weg zurück in ein selbstständiges Leben. Verbessertes Gehen kann sich auf das langfristige Überleben nach einem Schlaganfall auswirken und viele andere gesundheitliche Bereiche eines Patienten verbessern, darunter:

  • funktionelle Bewegung
  • Unabhängigkeit
  • allgemeine Gesundheit und Wohlbefinden

Was ist Gangtraining?

Der Gang beschreibt die Art und Weise, wie ein Mensch geht. Während Gehen einfach erscheinen mag, müssen viele verschiedene Funktionen zusammenspielen, um ein physiologisches Gangbild zu erzeugen: Gleichgewicht, Körperhaltung, die Gewichtsverlagerung von einen auf den anderen Fuß sowie Kraft und Ausdauer. Das Gehirn spielt bei all diesen Funktionen eine maßgebliche Rolle. Nach einem Schlaganfall können Einschränkungen in all diesen Bereichen auftreten.

Das Gangtraining ist eine Therapiemaßnahme, die darauf abzielt, sowohl die Gehfähigkeit als auch -geschwindigkeit und -entfernung eines Patienten wiederherzustellen bzw. auszubauen. Betroffene sollen in die Lage versetzt werden, besser, schneller und weiter gehen zu können. 

Grafik vom bettlägerigen Patienten zum eigenständigen Gehen

Robotergestütztes Gangtraining kann die Rehabilitation von neurologischen Erkrankungen oder Verletzungen wie Schlaganfall, Rückenmarksverletzung (SCI), Schädel-Hirn-Trauma (SHT), Multiple Sklerose (MS), Morbus Parkinson (PK) oder Zerebralparese (CP) unterstützen.

Vorteile des robotergestützten Gangtrainings

Durch robotergestütztes Gangtraining können Patienten mehr Schritte bei einer höheren Geschwindigkeit bewältigen als es mit konventioneller Therapie möglich wäre. Die Kombination aus robotergestützter Therapie und konventioneller Therapie hat sich klinisch wirksamer als die konventionelle Physiotherapie alleine erwiesen. Patienten, die zu Beginn der Rehabilitation keine ambulanten Patienten sind, profitieren am stärksten von robotergestütztem Gangtraining.

Während des robotergestützten Gangtrainings wird ein Therapiegerät genutzt, um das Körpergewicht des Patienten zu stützen und Gehbewegungen zu initiieren. Die Geräte helfen den Patienten beim Ausführen der Bewegung. So werden Muskeln und Gehirn wieder langsam an das Gehen herangeführt. Während sich der Patient verbessert und verlorengegangene Funktionen wieder aufbaut, können Intensität und Widerstand an die Fähigkeiten des Patienten angepasst werden.

Gehunfähige Patienten können mithilfe des Therapiegerätes erstmals wieder in das Gefühl des aufrechten Gehens kommen und erste Meter absolvieren. Diese zusätzliche Unterstützung zu Beginn der Rehabilitation kann zu einer schnelleren Erholung und zu besseren Ergebnissen führen.

Intensität, Dosis, Motivation

Vorteile des robotergestützten Gangtrainings:

  • Hohe Intensität: Robotisches Gangtraining ermöglicht Patienten mehr Schritte pro Therapieeinheit als konventionelle Therapiemaßnahmen. Die Technologie erlaubt es Patienten, länger zu trainieren und die Schritte schneller auszuführen. Wiederholtes, aufgabenorientiertes Training kann die Gehfähigkeit und -distanz verbessern.
  • Hohe Dosis: In der herkömmlichen Gangtherapie sind zwei bis drei Therapeuten notwendig, um mit nicht-gehfähigen Patienten erste Schritte unter hoher körperlicher Anstrengung zu bewältigen. Wird ein robotikgestütztes Therapiegerät eingesetzt, werden die Therapeuten entlastet und die Therapiezeit für die Patienten verdoppelt oder verdreifacht sich.
  • Hohe Motivation: Moderne Gangtrainingssysteme verwenden Gamification-Ansätze, um Patienten in der Therapie zu motivieren. Die spielebasierte Herangehensweise macht sich das natürliche Streben nach Erfolg des Menschen zunutze: Patienten können virtuell durch verschneite Waldwege oder sonnige Parks spazieren und immer neue Meilensteile und Etappenziele motivieren zum Weitermachen. 

Innovative Gangtrainingsgeräte

Robotergestützte Gangtherapiegeräte wurden entwickelt, um die körperlich belastende und ressourcenintensive Gangtherapie von den Therapeuten auf die Technologie zu übertragen. Waren zuvor noch zwei bis drei Therapeuten für die konventionelle Gangtherapie notwendig, braucht es nur einen Therapeuten für die robotikgestützte Therapie. 

Es gibt zwei Haupttypen robotergestützter Geräte: das Exoskelett und das Endeffektorgerät.

Bei Exoskelett-Gangtrainingsrobotern wird ein Außenskelett an den Beinen des Patienten befestigt. Das Exoskelett bewegt Hüft- und Kniegelenke, um Schrittbewegungen zu erzeugen.

Bei Endeffektor-Gangtrainingsrobotern (z. B. Lexo) sind nur die Füße an motorisierten Fußplatten befestigt, um so die Gangbewegung auszulösen. Die Knie- und Hüftgelenke bleiben frei.

Beide Technologien nutzen das Prinzip der Neuroplastizität – das bedeutet, das Gehirn hat immer die Fähigkeit, sich wieder zu erholen und Neues zu lernen. Um die Neuroplastizität anzuregen, braucht es eine möglichst hohe Wiederholungs- und Trainingsintensität. Robotikgestütztes Gangtraining erhöht die Schrittzahl, die während der Therapie in einer sicheren Umgebung ausgeführt werden kann. Therapeuten sind während der Sitzungen immer anwesend, überwachen den Prozess und fördern die aktive Beteiligung des Patienten.

Gangtherapie à la Tyromotion

Tyromotion nutzt den Endeffektor-Ansatz in der Gangtherapie.

OMEGO Plus ist ein robotergestütztes Therapiegerät, das Patienten beim Verbessern ihrer Gehfähigkeit und Funktion in den unteren Extremitäten unterstützt. OMEGO Plus ermöglicht ein Training in liegender, sitzender, sowie nahezu aufrechter Körperhaltung. So können bereits Patienten in einer früheren Rehabilitationsphase bis hin zu Patienten, die bereits wieder selbstständig gehen können, mit OMEGO Plus behandelt werden.

OMEGO Plus ist Stepper, Beinpresse und Fahrrad in einem. Außerdem können Fußheberfunktion und Rhythmus gezielt trainiert werden. Stabilisierung des Blutdrucks, Muskelaufbau, Erhöhung der Herz-Kreislauf-Funktion und Verbesserung des Bewegungsumfangs sind nur einige der Ziele, die mit OMEGO Plus erreicht werden können.


Lexo ermöglicht Patienten ein effizientes Gangtraining in einer sicheren Umgebung. Die innovativen Transfermöglichkeiten erlauben ein schnelles und sicheres Set-up für unterschiedliche Patientengruppen. Lexo unterstützt Patienten in der Rumpfaufrichtung, Gewichtsverlagerung und Schrittauslösung. Dadurch können Betroffene in kürzester Zeit mehr Schritte und dadurch weitere Distanzen bewältigen.

 

OMEGO Plus und Lexo nutzen Gamification und direktes Feedback, um die Rehabilitation für die Patienten kurzweiliger und motivierender zu gestalten.  



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