Management des FOG durch Aufmerksamkeitsschulung und weitere Übungen
Patienten, Therapeuten und Studien beschreiben verschiedene Übungen und Methoden, mit denen man Freezing beeinflussen kann. Dies geht einerseits mit der Lenkung der eigenen Aufmerksamkeit auf das Gehen: Auch wenn das Symptom noch nicht spürbar ist, sollte man die Aufmerksamkeit bewusst auf die eigenen Schritte lenken. Dadurch kann das FOG hinausgezögert oder im Idealfall sogar verhindert werden.
Hat das FOG bereits eingesetzt, gibt es ebenfalls Maßnahmen und Möglichkeiten, um im Moment der Unbeweglichkeit wieder aus dem Freezing herauszufinden. Außerdem gibt es auch Übungen, die – wenn sie regelmäßig gemacht werden – die Freezing-Attacken nach und nach reduzieren können.
Aufmerksamkeit und Fokus während des Gehens
Alles beginnt mit der Selbstbeobachtung: Vielleicht sind die kritischen Stellen in der Wohnung bereits bekannt oder es sind immer wieder gewohnte Wege, an denen es tendenziell eher zu einem FOG kommt? Viele Patienten berichten auch von bestimmten Tageszeiten, zu denen das FOG eher auftritt oder sie haben einen Zusammenhang mit ihrer Medikamenteneinnahme feststellen können. Sind all diese Dinge einmal bekannt, kann das FOG Management verbessert werden und Sie können sich von Mal zu Mal besser auf das FOG vorbereiten.
Tritt nun der Fall ein, dass Sie das Gefühl haben, sich unmittelbar vor einem FOG zu befinden und es beim Gehen zu Schwierigkeiten kommen könnte, versuchen Sie bewusst, vermehrt große und rhythmische Schritte zu machen. Oder probieren Sie, die Knie betont höher als normal und nötig zu heben. Besonders beim Drehen in eine andere Richtung sollte man darauf achten, dass die Schritte sehr deutlich ausgeführt werden. Durch aufmerksames und bewusstes Setzen jedes einzelnen Schrittes kann so das FOG beeinflusst werden.
Wie man mit Gangtraining das FOG beeinflussen kann
Sowohl Patienten mit Morbus Parkinson berichten davon als auch in der Literatur gibt es deutliche Hinweise dazu, dass ein Gangtraining das FOG positiv beeinflussen kann. Einige dieser Vorschläge möchten wir Ihnen vorstellen und zeigen, wie Sie Ihr Training damit gestalten können.
Definieren Sie eine bestimmte Gehstrecke und versuchen Sie, diese in unterschiedlichen Varianten zu gehen:
Variante 1: Gehen Sie in großen Schritten vorwärts und danach rückwärts.
Variante 2: Achten Sie beim Gehen auf eine gleichmäßige Spurbreite.
Variante 3: Gehen Sie und heben Sie bei jedem Schritt das jeweilige Knie hoch an.
Variante 4: Machen Sie beim Gehen große Seitwärts-Schritte in beide Richtungen.
Die Übungen können Sie steigern, indem Sie Ihre Arme beim Gehen gleichmäßig mitbewegen; das heißt, die Arme schwingen gegengleich – ähnlich wie zwei Pendel – vor und zurück.
Tipps für das Gangtraining
- Beim Gangtraining ist unbedingt auf eine sichere Umgebung zu achten. Bevor Sie starten, vergewissern Sie sich, dass alles aus dem Weg geräumt ist, damit keine Sturz- bzw. Verletzungsgefahr besteht.
- Überfordern Sie sich nicht: Wählen Sie zuerst eine Distanz, die Sie leicht bewältigen und bei der Sie nicht außer Atem kommen. Mit der Zeit und zunehmender Übung können Sie die Länge der Gehstrecke nach und nach steigern. Wenn nötig, können Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit auch Hilfsmittel wie zum Beispiel Stöcke verwenden.
- Sollten Sie wenig Platz in Ihrer Wohnung zur Verfügung haben, denken Sie daran, dass Sie auch im Kreis gehen können, während Sie die Übungen ausführen. In jedem Fall sollte der Gang rhythmisch und gleichmäßig bleiben.
- Scheuen Sie sich nicht, auch Ihren Therapeuten bzw. Ihre Therapeutin nach Unterstützung zu fragen: Er oder sie kann mit Ihnen ein persönliches Gangtraining erarbeiten, das ganz auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.