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Rehabilitation

Pflege nach einem Schlaganfall – Unterstützung für Angehörige

18. Oktober 2022 3 min. Lesezeit

Ein Schlaganfall kann neurologische Schäden verursachen und dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr allein bewältigen werden können. Betroffene sind auf die Pflege und Betreuung durch Angehörige oder externes Fachpersonal angewiesen.

Junge Frau hilft älterer Frau auf der Treppe

Einschränkungen für pflegebedürftige Patienten nach Schlaganfall

Pflegebedürftigkeit äußert sich bei jedem Patienten anders. Einschränkungen können beim Essen und Trinken, Toilettengang, Bewegen, Gehen sowie bei der Körperpflege auftreten.

Der Verlust der Selbstständigkeit kann zu einem Gefühl von Hilflosigkeit führen. Traurigkeit, Ängste und mangelndes Selbstvertrauen können die Wiedereingliederung in das gesellschaftliche Leben erschweren.

Pflege nach Schlaganfall: Belastungen für pflegende Angehörige

Ein Großteil der häuslichen Pflege wird im Familienkreis übernommen. Partner, Eltern oder Kinder sind oft die ersten, die sich um Familienangehörige nach einem Schlaganfall kümmern.

In manchen Kreisen wird die Pflege als selbstverständlich angesehen. Leider wird den besonderen Herausforderungen für pflegende Angehörige nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Die Pflege eines Angehörigen ist körperlich, emotional und psychisch belastend.

Die Pflege verlangt große zeitliche Ressourcen von den Angehörigen ab. Es kann schwierig bis unmöglich sein, die Betreuung mit einer beruflichen Tätigkeit in Einklang zu bringen. Pflegende Angehörige stehen einer Doppelbelastung gegenüber oder stellen die eigenen Karrierepläne hinten an.

Auch wenn es positive Aspekte, wie das Gefühl, gebraucht zu werden, etwas zurückgeben zu können oder etwas Gutes zu tun, gibt, fühlen sich pflegende Angehörige oftmals überfordert.

Die Pflege eines Angehörigen kann zu Erschöpfungszuständen, Hoffnungslosigkeit, Müdigkeit, verminderter körperlicher Gesundheit, Depressionen, Angstzuständen, sozialer Isolation und wirtschaftlichen Problemen führen.

Unterstützung für pflegende Angehörige eines Schlaganfallpatienten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Entlastung von pflegenden Angehörigen. Abhängig vom Pflegegrad, den regionalen Gegebenheiten und den versicherungsrechtlichen Voraussetzungen gibt es u.a. folgende Angebote:

  • Entlastung pflegender Angehöriger durch Freistellung oder Arbeitszeitreduktion
  • Alltagsassistenten für stundenweise Entlastung im Haushalt
  • Ambulante Pflege- und/oder Betreuungsdienste
  • Tageszentren für Seniorinnen und Senioren
  • Stundenweise Betreuung in Tages- und/oder Nachtpflege-Einrichtungen
  • Pflegekräfte oder Haushaltshilfen, die im eigenem Haushalt wohnen
  • Stationäre Kurzzeitpflege in spezialisierten Einrichtungen

Soziale Einrichtungen oder Selbsthilfegruppen bieten Kurse für pflegende Angehörige an. Diese vermitteln Wissen rund um Themen wie Erste Hilfe, Ergonomie, Hygiene, Medikation, Psychohygiene oder auch zu finanziellen Förderungen.

Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige bieten Austausch und Vernetzung. Oftmals hilft es alleine schon mit Menschen zu sprechen, die sich in ähnlichen Situationen befinden.

Für pflegende Angehörige ist es wichtig, selbst gut auf sich acht zu geben. Holen Sie sich bei Bedarf Unterstützung!

Alter Mann mit Stock lacht zusammen mit junger Pflegerin

Entlastung durch Pflegekräfte bei Angehörigen von Schlaganfallpatienten

Pflegepersonal kann maßgeblich zur Entlastung von Patient und Angehörigen beitragen und die Lebensqualität steigern. Externe Fachkräfte helfen bei der täglichen Körperpflege (Waschen, An- und Ausziehen), richten Mahlzeiten an und unterstützen gegebenenfalls beim Essen. Sie mobilisieren Patienten, helfen ihnen beim Aufstehen, setzen sie auf oder betten sie um.

Pflegekräfte können aufklärend und beratend zur Seite stehen, in Bezug auf finanzielle, psychologische und rechtliche Unterstützung. Eine professionelle Hilfskraft kann zu einer wichtigen Bezugsperson für den Patienten und die Familie werden. Externe Personen verfügen über den nötigen Abstand, um alltägliche Herausforderungen nicht zu sehr an sich heranzulassen. Im Familienkreis kommen häufig Emotionen hinzu, die die Pflege erschweren.

Arbeiten im Haushalt oder medizinische Tätigkeiten zählen nicht zu den Aufgaben von Pflegekräften.



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